Schwarztee

Assam

Im Nordosten Indiens, umgeben von Gebirgen, liegt der Bundesstaat Assam, dass größte zusammen- hängende Teeanbaugebiet der Welt. Begrenzt durch Ausläufer des Himalaya im Norden zu Tibet, Bhutan und China. Im Osten durch die gebirgige Grenze zu Burma und im Süden durch das Shillongplateau zu Bangladesh.

Assam besteht zum größten Teil aus fruchtbaren Hügeln zu beiden Seiten des gewaltigen Flusses Brahmaputra, dieser entspringt in Tibet und trans-portiert in der Monsunzeit unvorstellbare Wasser-massen zum Meer. Aufgrund des geringen Gefälles (lediglich ca. 100 m pro 600 km) tritt er Jahr für Jahr über die Ufer und überschwemmt das Land großflächig.

90% des Regens fallen zwischen April und September bei Temperaturen von 25°C – 35°C und hoher Luftfeuchtigkeit. Viel Sonnenschein und Temperaturen von 20°C - 25°C erwarten einen dagegen zwischen Oktober und März.

Versuche chinesische Teepflanzen und Samen hier zu kultivieren schlugen fehl, und im Jahr 1823 entdeckte man in diesem Gebiet eine neue Camelien-Art, mit wesentlich größeren und kräftigeren Blättern als die chinesische Variante (thea sinensis), welche den klimatischen Bedingungen viel besser gewachsen war – die thea assamica war geboren. Sie benötigt lediglich 3 Jahre Wachstum bis sie zum ersten Mal gepflückt werden kann. Im Vergleich: Eine Teepflanze in Darjeeling benötigt 4-6 Jahre.

In den Jahren 1836 bis 1838 wurde dann der erste Tee –grüner Tee - aus Assam in Calcutta gehandelt, welcher mit der Hilfe von Chinesen produziert worden war. Die Pflanzer in Assam lernten schnell von den Chinesen und produzierten schon bald auch schwarzen Tee – der Siegeszug um die Welt konnte beginnen.

Neben der orthodoxen Produktion ist auch die CTC (crushing-tearing-curling) Produktion weit verbreitet. Das Blattgut wird mit Hilfe einer Rotorvane-Maschine in einem Arbeitsgang zermalmt, zerrissen und gerollt. Es entstehen keine Blattgrade – nur Broken, Fannings und Dust.

Ceylon

Sri Lanka - Glückliches Land Inmitten des indischen Ozeans, umgeben von zahlreichen Korallenriffen liegt diese wunderschöne Insel. Unter englischer Kolonialherrschaft hieß das Stück Land noch Ceylon.

Obwohl Ceylon 1972 unabhängig wurde und den Namen Sri Lanka erhielt, hat der Tee seinen alten Namen behalten dürfen. Seit 1978 ist Sri Lanka eine sozialistische Präsidialrepublik, mit neun Provinzen und 25 Distrikten.

Ceylontee prägt bis heute die Teekulturen Arabiens, Russlands und Englands. Tee war allerdings nicht immer fester Bestandteil der ceylonesischen Landwirtschaft. Zwar wurden in Anlehnung an die Neuentdeckung des Tees im indischen Assam um 1830 Teebüsche der Varietäten Sinensis und Assamica angepflanzt, diese Pflanzungen hatten aber keine wirtschaftliche Bedeutung, sondern dienten lediglich experimentellen Zwecken.

Um 1860 zerstörte ein Pilz namens hemileia vastatrix die gesamten Kaffeeplantagen auf der Insel. In aufopferungsvoller Arbeit legte der Schotte James Taylor 1867 die ersten Teefelder an. 1890 errichtete Thomas Lipton aus Glasgow im großen Stil Teemanufakturen, umgeben von zahlreichen Teeplantagen.

Ceylon ist in 3 Anbaugebiete aufgeteilt - Dimbula im Westen, der Höhenzug Nuwara Eliya und UVA im Osten. Jedes Gebiet bringt unterschiedliche Geschmäcker hervor. Im Januar/Februar werden in Nuwara Eliya die aromatischen, feinen Tees produziert, zur selben Zeit wie im Dimbuladistrikt kräftigere, leuchtend rote Tees produziert werden. In UVA werden im Juni bis September die weichen aromatischen Spitzentees mit leichter Citrusnote produziert.

China

Zhong-Guo - Das Reich der Mitte Jahrtausendelang hat sich China als den kulturellen Mittelpunkt der Erde definiert. Tatsächlich ist die chinesische Bilderschrift seit 5000 Jahren eine der höchst entwickelten und ältesten Schriften der Welt.

Unter der Führung des kommunistischen Mao Zedong wurde China 1949 als Volksrepublik ausgerufen. Die im Kampf unterlegenen Nationalsten, unter der Führung von Jiang Jieshi (Tschiang Kai-Scheck) flüchteten auf die Insel Taiwan.

Nach dem Tode Maos (1976) und unter der Herrschaft von Deng Xiaopeng öffnete sich China ab 1978 zunehmend dem Westen.

Dieser Öffnung verdanken wir heute den Genuss zahlreicher Tees. Die Teesorten kommen schwerpunkt-mäßig aus 13 Provinzen Chinas. Insgesamt ist das Land in 22 Provinzen (zuzüglich Taiwan als 23. Provinz) und 5 autonome Gebiete aufgeteilt.

Rund 1,2 Mrd. Chinesen blicken auf eine ca. 5000 Jahre alte Teekultur zurück. Anfangs als Gewürz, später als Medizin und schließlich als Genussmittel mit vielen Vorzügen genossen, gewann der Tee mehr und mehr an Bedeutung.

Um die Entstehung des Tees ranken sich viele Geschichten - doch erst der Teemeister und Zen-Meister Lu Yu (768 - 824 n.Chr.) brachte durch sein Teebuch (Cha Ching) dem Tee seine eigentliche Bedeutung.

Tee - lange Zeit ein Monopol der chinesischen Kultur, brachte dem Land großen Reichtum. Durch Krieg und Korruption wurde das Geheimnis des Tees in die Welt getragen. Dieser Tatsache verdanken wir heute köstliche Tees aus Indien, Japan, Sri Lanka und anderen Teilen der Welt.

Darjeeling

Der im Norden Indiens gelegene Distrikt Darjeeling, mit einer Gesamtfläche von ca. 3.000 qkm, erstreckt sich in den Bergen des Vorhimalaya - einer der 16 Distrikte, welche in dem Bundesstaat West-Bengalen vereint sind.

Im Norden zeichnen die Flüsse Teesta und Rangit die Grenze zu Sikkim, im Westen bildet Nepal, im Osten das Königreich Bhutan die Grenze zu Darjeeling. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts war der Ort Darjeeling, welcher dem heute weltweit berühmten Tee seinen Namen gab, kaum ein Fleck auf der Landkarte, genutzt als Hügelstützpunkt der Armee und lediglich von ein paar Bauern bewohnt. Nachdem Dr. Campbell 1847 in Beechwood die ersten Teesträucher pflanzte und 1852 die ersten, wirt-schaftlich genutzten Teegärten - Tukvar, Steinthal und Aloobari - gegründet wurden, wuchs die Zahl der Teegärten stetig auf insgesamt 113 bis 1874. Heute wird von bis zu 65.000 Arbeitern in der Hochsaison, auf ca. 19.000 ha, verteilt auf 86 Teegärten, je nach Wetterlage durchschnittlich 10 - 11 Mio. kg Darjeeling Tee im Jahr produziert.

Darjeeling Tee gehört zu den besten Tees überhaupt. Nicht etwa, weil nur Tee aus dieser Region eben diesen Namen tragen darf, sondern aufgrund der Höhenlage von bis zu 2000 m auf welcher der Tee nur langsam wächst und so sein feines Aroma voll entfalten kann. Der First Flush wird von März bis April gepflückt und ist frisch und spritzig, die allerersten Pflückungen werden sehnsüchtig erwartet und per Flugzeug (Flugtee) nach Deutschland gebracht.

In Between Tees werden in der Zeit von April bis Mitte Mai produziert und beinhalten sowohl die Frische der ersten Pflückungen, als auch einen Vorgeschmack auf.... ...den Second Flush, der von Mitte Mai bis Juni produziert wird, einen weichen aromatischen Charakter mit erlesener Muskatellnote vorweisen kann und Höchstpreise auf dem internationalen Markt erzielt.

Kurz vor der Erntepause werden die Autumnals angeboten, kein Vergleich zwar zu den früheren Pflückungen, aber dennoch von ausgeprägtem und würzigem Charakter.

Nepal

Nepal - Shangri La - Geburtsstätte des Erleuchteten Buddha, nirgendwo sind sich Himmel und Erde so nah. Das Königreich Nepal liegt im Gebiet des majestätischen Himalaya - dem Dach der Welt. Ein Binnenland, der nächste Hafen liegt 600 km entfernt, eingeschlossen zwischen Tibet im Norden und Indien im Süden, Osten und Westen. Die Entfernung vom Norden zum Süden des Landes beträgt lediglich ca. 200 km.

Das Land gliedert sich in das Terei (Flachland), mit tropischem Klima im Süden, das mittlere Bergland, mit seinen zahlreichen Tälern und angenehmen subtropischem Klima und der hochalpinen Zone im Norden, mit beinahe arktischem Klima und den höchsten Erhebungen dieser Welt.

Um 1863 brachte der Premierminister Nepals, Jung Bahadur Rana, von einer Reise nach China ein Päckchen chinesischen Teesamen mit - ein persönliches Geschenk des Kaisers von China. Er übergab diese seinem nahen Verwandten Colonel Gajraj Singh Thapa, Gouverneur von Ostnepal, und so nahm Nepals Teeindustrie mit den ersten Plantagen in Ilam und Soktim ihren Anfang. Die erste Teefabrik, gegründet 1873, existiert noch heute.

In den Bergen gibt es mittlerweile mehr als 40 Teegärten auf einer Fläche von ca. 4000 ha, größtenteils als Kooperative geführt, aufgrund der erschwerten Bedingungen allerdings mit einem Ertrag von lediglich 150 kg pro Hektar. Im Grenzgebiet zu Indien, in unmittelbarer Nähe zu Darjeeling, befinden sich weitere 50 Tee-gärten auf einer Fläche von ca. 6000 ha, sowie 16 Fabriken zur CTC Produktion.

Im Vergleich: In Indien wird auf einer Fläche von ca. 500.000 ha Tee angebaut. Während der orthodoxe Schwarztee größtenteils exportiert wird (EU, Japan und USA), verbleiben die CTC und Fannings für den lokalen Verbrauch im Land.

Es sei noch erwähnt, dass bislang zwar nur 2 Teegärten nach ökologischen Richtlinien Tee anbauen, er in den Bergen aber auf Höhen von bis zu 2.200 m wächst, was bedeutet, dass der Tee nur in seltensten Fällen von Schädlingsbefall betroffen ist und weitestgehend auf Pestizide verzichtet werden kann.
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